Der Wiederaufbau der ehemaligen Schwemme-Brauerei kommt voran. Vor kurzem kehrte auch das restaurierte Hauszeichen, der Pelikan, an die Fassade des Baudenkmals zurück. Damit gilt eines der frühesten Industriedenkmale der Stadt Halle als endgültig gerettet, teilte der Verein Schwemme e.V. mit. Im Herbst 2015 war der Südteil des Gebäudes abgebrannt. Bund und Land stellten rund 1 Million Euro für Sicherungsmaßnahmen bereit. Dank einer Förderung der Dr. Marianne Witte-Stiftung konnte auch das Hauszeichen restauriert werden. Das Motiv des Wettiner Bildhauers Bernard Chemin aus dem Jahr 1917 wurde nach historischen Vorbild ergänzt und als Kopie in Sandstein gearbeitet. Das originale Relief wird zukünftig im Inneren des Hauses ausgestellt. Der Öffentlichkeit präsentiert der Schwemme e.V. das Pelikanrelief im Rahmen des Tages des offenen Denkmals am 10.09.2023 ab 10:00 Uhr. Zwischen 10:00 bis 16:00 Uhr werden stündliche Führungen angeboten. Der gemeinnützige Verein freut sich über Spenden für den weiteren Ausbau der Schwemme.
In Halle wurde ein lokales „Netzwerk Kinderrechte“ gegründet. Verantwortlich ist die Stadt sowie der Kinder- und Jugendbeauftragte. Ziel des Netzwerkes sei es, Kinderrechte zu stärken und deren Verwirklichung bzw. Umsetzung zu fördern. Dem Netzwerk gehören gut ein dutzend Akteure an, Darunter die Erste Kreativitätsschule, der Deutsche Kinderschutzbund, die UNICEF-Arbeitsgruppe Halle und das Ambulante Kinder- und Jugendhospiz. Aber auch Kitas und die Bühnen Halle machen mit. Nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention durch die UN-Vollversammlung 1989, der Ratifizierung durch die Bundesrepublik im April 1992 gilt die Kinderrechtskonvention seit 2010 uneingeschränkt als unmittelbar deutsches Bundesrecht und somit auch für die Kommunen. Die Kinderrechtskonvention ist nahezu weltweit ratifiziert. Die Staaten haben sich mit der Ratifizierung verpflichtet, gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen.
Die Stadt Halle darf sich auf eine millionenschwere Finanzspritze freuen. Die Landesregierung hat am Dienstag den Entwurf zur Änderung des Finanzausgleichsgesetzes beschlossen. Danach sollen die kreisfreien Städte für das Jahr 2024 rund 88 Mio. Euro mehr erhalten. Bürgermeister Egbert Geier begrüßte die Entscheidung ausdrücklich. Die Kommunen müssten einen stetigen Zuwachs an Aufgaben schultern, so Geier. Die Verwaltung werde die vorliegenden Zahlen prüfen und in ihre Haushaltsplanung einfließen lassen. Halle hat Schulden in Millionenhöhe. Im aktuellen Haushalt klafft eine riesige Finanzierungslücke. Der Gesetzentwurf soll ab September im Landtag beraten werden.
Das Handwerk in Halle fordert günstigere Strompreise für alle. Die Pläne der Regierungskoalition zur Einführung eines „Transformationsstrompreises“, sehe man kritisch, sagte Dirk Neumann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Halle. Einen subventionierten Preis würden letztlich die kleinen Betriebe und die Privatkunden bezahlen. Um die Strompreise sinken zu lassen, plädierte Neumann für eine schnelle Ausweitung des Angebots. Dazu sollte man auch die Netzentgelte senken. ,,Die aktuelle Politik hat zu Strompreisen geführt, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Dagegen helfen Subventionen allenfalls kurzfristig“, sagte Neumann.
Die Zahl der Masernfälle in Halle steigt weiter an. Wie der Fachbereich Gesundheit am Montag mitteilte, ist ein Kleinkind an Masern erkrankt. Damit sind seit Anfang Juli 16 Fälle bekannt geworden. Ein Zusammenhang mit den anderen Fällen lasse sich aufgrund der örtlichen Nähe nicht ausschließen, sei aber nicht bestätigt. Offenbar hatte sich das Kind in einer Kita angesteckt. Für 15 Kinder, die als Kontaktpersonen im Kita-Umfeld des erkrankten Kindes ermittelt wurden, konnte zunächst kein Nachweis über einen ausreichenden Masernschutz beigebracht werden. Für diese 15 Kinder wurden Betretungsverbote für einen Zeitraum von 21 Tagen nach letztmöglichem Kontakt zum Erkrankten für die Kindertagesstätte ausgesprochen. Um die Infektionskette zu unterbrechen, hat der Fachbereich Gesundheit in den vergangenen Wochen umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informierten im Wohnumfeld der Erkrankten aktiv zum Thema Masern und zu Schutzmöglichkeiten. Für Kontaktpersonen wurden Postexpositionsprophylaxen, Titerbestimmungen und Riegelungsimpfungen angeboten. Bei Masern handelt es sich um eine hoch ansteckende, durch Viren ausgelöste Erkrankung. Statistisch treten laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Eine größere Ausbreitung halten Experten für unwahrscheinlich, da viele Personen gegen Masern geimpft sind oder die Erkrankung bereits durchgemacht haben.
Über 200 Rettungseinsätze in Halle. Das ist die Bilanz der Feuerwehr nach dem Unwetter am Freitagabend. Danach mussten die Rettungskräfte insgesamt zu 202 Einsätzen ausrücken. Die meisten Alarmierungen (150) gab es nach Wasserschäden. 41 Mal mussten umgestürzte Bäume oder andere Schäden beseitigt werden. Nach aktuellem Kenntnisstand gab es keine Verletzten. Es gab überflutete Straßen, Keller und nasse Wohnungen. Ein Einsatzschwerpunkt lag in Halle-Neustadt. Dort musste mehrere Hauptverkehrsadern von umgestürzten Bäumen beräumt werden. Betroffen waren Zollrain, Weststraße, Richard-Paulick-Straße sowie das Rennbahnkreuz. Das Laternenfest musste unterbrochen und einige Konzerte am Freitag abgesagt werden. Insgesamt waren in der Nacht 219 Kräfte der Berufsfeuerwehren und aller elf Freiwilligen Wehren der Stadt Halle (Saale) im Einsatz.
In der Großen Steinstraße ist am Samstag ein Restaurant überfallen worden. Laut Polizei hatte ein Mann das Lokal gegen 20.30 Uhr betreten und Bargeld gefordert. Dabei bedrohte er das Personal mit einerm pistolenähnlichen Gegenstand. Der Täter flüchtete anschließend mit einem Fahrrad und seiner Beute in dreistelliger Höhe. Die Mitarbeiterin blieb äußerlich unverletzt. Der Mann soll 185 – 190 cm groß sein. Er wird als sehr schlank sowie mit ungepflegtem Äußeren beschrieben und wies einen mitteleuropäischen Phänotyp auf. Er trug zur Tatzeit eine dunkle Kapuzenjacke und eine blaue Jeans. Die bisherigen polizeilichen Maßnahmen führten noch nicht zum Ergreifen des Täters. Die Maßnahmen der Kripo dauern an.
Im Zusammenhang mit dem Laternenfest in Halle wurden 44 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das ist die vorläufige Bilanz der Polizei nach allen drei Veranstaltungstagen. Allein 28 Verfahren stehen in Zusammenhang mit Drogenfunden. Viele davon wurden bei Einlasskontrollen aufgedeckt. In zwei weiteren Fällen wird wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, weil verbotene Gegenstände (Schlagringe) aufgefunden worden. Zudem gab es vier Eigentumsdelikte wie Diebstahl und Unterschlagung. In sieben Fällen wird wegen Körperverletzungen ermittelt. Bei diversen Auseinandersetzungen wurden 6 Personen verletzt. Am Freitag und am Samstag wurden mehrere Sexualdelikte angezeigt. Am Freitag wurden drei Frauen im Alter von 17 und 18 Jahren von einem 18-Jährigen und einem 21-Jährigen angetanzt und in der Folge unsittlich berührt. Am Samstag wurde eine 21-Jährige ebenfalls von zwei unbekannten Männern unsittlich berührt. Dennoch sprach die Polizei von einem überwiegend friedlichen Verlauf der Veranstaltung. Insgesamt waren am Freitag ca. 150, am Samstag um die 200 und am Sonntag 60 Polizeikräfte im Einsatz.